Wie lange wird mein Vermögen im Ruhestand reichen?

Wie lange wird mein Vermögen reichen? Du hast bereits Vermögen aufgebaut? Ein Eigenheim? Die eine oder andere Rentenversicherung, gesetzlich, über den Arbeitgeber und/oder privat? Du hast Geld auf dem Tagesgeldkonto und auch schon ein Depot mit Wertpapieren? Egal ob du all dies schon hast oder nur das eine oder andere, du fragst dich, wie lange dein Vermögen reichen wird, wenn du in Ruhestand gehst oder ab wann du dir den Ruhestand leisten kannst? Dann ist diese Folge besonders interessant für dich, denn du wirst sehen, dass es nicht nur eine mathematische Frage ist, sondern vor allem eine psychologische. Und du wirst Wege entdecken, wie du damit clever umgehen kannst, damit dein Vermögen länger reicht als es für dich nötig ist und es gleichzeitig sicher bleibt. Los geht’s!

Herzlich willkommen zum Podcast deines Geldkümmerers – werde finanzschlau und erfahre, wie du dein Geld clever und entspannt arbeiten lassen kannst – direkt in deine Ohren von und mit Christian Schneider, deinem Finanz-Schneider und Geldkümmerer.

Die Ausgangssituation

Die eben genannte Situation treffe ich bei Kennenlerngesprächen mit neuen Kunden bzw. Interessenten immer wieder an. Denn bei den meisten ist es so, dass sie im Laufe der Jahre mal hier und mal dort das eine und das andere Produkt abgeschlossen haben, den einen und anderen Jobwechsel mitgemacht haben, teils Heirat, Kinder, Scheidung oder auch eine Erbschaft. Das Leben kann sehr unterschiedlich verlaufen und nicht alles lässt sich vorhersehen oder planen bzw. nicht jeder Plan geht auf, denn das Leben passiert.

Früher oder später fragt man sich: Habe ich das alles richtig gemacht – hier und heute in dieser Folge vor allem die finanziellen Entscheidungen. Welche waren gut? Welche weniger? Was davon lässt sich noch korrigieren oder optimieren? Wann kann ich sorgenfrei in den Ruhestand gehen? Wie lange reicht mein Vermögen? Welcher Berater ist hier der richtige? Mein Versicherungsvertreter, mein Banker, die mich schon viele Jahre, vielleicht schon Jahrzehnte kennen? Ja und nein. Ja, wenn sie zu den jeweils „Guten“ ihrer Branche zählen. Und vor allem je unabhängiger sie beraten dürfen und es auch tun.

Die Bedeutung der Unabhängigkeit

Warum ist das so wichtig zur Beantwortung der heutigen Frage? Hört dazu gern in meine Podcastfolge „Dies sind die 5 größten Fehler bei nicht unabhängiger Anlageberatung!“, die bereits in Vorbereitung ist und in wenigen Wochen aufgenommen und veröffentlicht wird. Soviel für heute: Was meinst du, was hätte mein Chef gesagt, damals als ich noch in der Bank gearbeitet habe, wenn ich meinem Kunden gesagt hätte: Ja, wir sind super, doch nebenan bei der Bank gibt es mehr Zinsen auf dieselbe Anlage? Was meinst du, wie viel Freude mein Chef damit gehabt hätte? Genau! Denn egal wie gut ich damals schon war, wenn der Berater nicht unabhängig ist, ist es für dein Geld und dein Vermögen in den meisten Fällen nicht optimal… um es vorsichtig auszudrücken.

Mathematische und psychologische Herausforderungen

Doch wieso sagte ich eingangs, dass es sowohl eine mathematische als auch eine psychologische Herausforderung ist, wenn man wissen will, wie lange das eigene Vermögen ausreichen wird?

Mathematisch bringt es Professor Russ vom ifa Institut so auf den Punkt: „Das Geld ist weg und ich bin noch da“-Problem. Sprich: Wenn ich lebenslang Ausgaben habe, sollte ich auch lebenslang Einnahmen haben. Wie hoch meine Ausgaben sein werden, ist individuell sehr verschieden. Hier die erste Aufgabe für dich: Überlege dir, wie viel Geld du zukünftig voraussichtlich brauchen wirst, für die Ausgaben des täglichen Lebens, Urlaube, Gesundheit und auch einmalig höhere Beträge für ein neues Auto, die Modernisierung des Eigenheims, Auslandsaufenthalt der Kinder oder Enkelkinder und und und.

Wenn du hier einen groben Überblick bzw. eine entsprechende Idee hast, mache dasselbe für die Einnahmen. Wie viel Einnahmen wirst du haben… aus der gesetzlichen Rente, betriebliche Renten, Zusatzrenten, Riester- und Rüruprenten, private Renten, Mieteinnahmen und und und.

Einnahmen und Ausgaben im Überblick

Ach ja… bei einigen Verträgen kannst du anstatt der lebenslangen Renten auch einen Einmalbetrag auszahlen lassen. Was davon mehr Sinn macht, ist sehr individuell verschieden. Komme hier in jedem Fall auf uns zu und lass dich hierzu beraten, bevor du eine Entscheidung triffst. Wenn du jetzt einen groben Überblick hast (einige haben auch einen sehr genauen und haben alles in Excel aufgelistet und berechnet, aber so detailliert muss es gar nicht sein), dann hast du auch eine Idee, wie viel Geld du im Alter brauchst.

Bitte bedenke hierbei u.a. auch, dass du vermutlich auch im Rentenalter Steuern bezahlen musst und du diese in deiner Planung berücksichtigst. Auch die Inflation und weitere Kostensteigerungen, bspw. für deine private Krankenversicherung und Gesundheitsausgaben, solltest du berücksichtigen sowie bitte immer auch einen ausreichenden Liquiditätspuffer, falls mal das Auto, die Waschmaschine etc. kaputt geht.

Psychologische Aspekte des Vermögensverzehrs

Wenn du die Ausgaben von den Einnahmen abziehst, weißt du nun, ob du Geld übrig haben wirst oder ob dir Geld fehlt. Bei vielen unserer Kunden ist es so, dass eher etwas fehlt und damit kommen wir zu einer der psychologischen Herausforderungen. Denn dass etwas fehlt, fühlt sich schlecht an. Einigen macht das auch Angst oder zumindest Sorgen. Somit stellt sich schnell die Frage: Was kann ich tun? Was macht Sinn und was nicht? Und bei denen, die auch im Rentenalter Geld übrig haben, stellen sich schnell Fragen, was mache ich mit dem Geld? Soll ich vielleicht schon jetzt etwas verschenken, um ggf. Erbschaftssteuer zu sparen?

So oder so sind dies dann oft eben keine rein mathematischen Fragestellungen, sondern vielmehr was ich wirklich für mich, meine Partnerin, meinen Partner, meine Kinder, Enkelkinder usw. will. Was will ich? Was will ich nicht? Was ist mir wichtig und wie erreiche ich das?

Qualifikationen und Erfahrung des Beraters

Hier hat es sich bewährt, wenn der Berater zusätzliche Qualifikationen wie die zum Certified Generation Advisor oder Certified Estate Planner hat. Diese nenne ich hier beispielhaft, weil ich beide habe, jedoch gibt es natürlich auch noch vergleichbare andere. Wichtig für dich ist es, dass dein Berater sich mit solchen Situationen und Fragen auskennt und nicht nur irgendwelche Produkte.

Eine weitere psychologische Herausforderung ist es oft auch, sich damit anzufreunden, dass man das eigene Vermögen aufzehrt. Denn wir haben über Jahrzehnte immer wieder und überall gehört, wie wichtig es ist, zu sparen, Geld beiseite zu legen, an die Altersvorsorge zu denken und und und. Das ist ja auch richtig, aber eben nur bis der Ruhestand in Sicht kommt oder man schon mittendrin ist. Denn dann ist es völlig in Ordnung, dass man Geld, das man oft ja selbst hart erarbeitet hat, verzehrt. Es bedeutet ja auch nicht, dass am Ende meiner Tage nichts mehr übrig ist und meine Erben noch trauriger als ohnehin sind, sondern lediglich, dass ich mental und emotional eine neue Situation habe. Vielleicht kann man es vergleichen, wenn man bislang als Autofahrer bei uns immer mit dem Lenkrad auf der linken Seite gefahren ist und jetzt nach Großbritannien ziehen würde und dort fortan immer als Fahrer auf der rechten Seite sitzt. Es fühlt sich zunächst komisch an, aber auch daran gewöhnt man sich.

Diese Umgewöhnung betrifft auch dein Vermögen. Denn auch dieses sollte ggf. neu ausgerichtet werden. Produkte stehen hierbei aber viel weniger im Vordergrund als vielmehr deine Lebensplanung und strategische Überlegungen. In den meisten Fällen muss auch gar nicht viel angepasst werden, aber das eine oder andere – mental und in den eigenen Anlagen.

Langfristige Planung und Anpassungen

Noch eine mentale Herausforderung, die uns oft bei Interessenten begegnet, die in den 40ern und 50ern sind: alles wird auf den Beginn des Ruhestands ausgerichtet. Viele Verträge werden genau auf diesen Zeitpunkt ausgerichtet. Und ja, das macht oft Sinn, doch dein genereller Anlagehorizont, also der Zeitraum, in dem du nicht zwingend das Geld brauchen wirst, ist viel länger… denn bislang habe ich niemanden kennengelernt, der am Tag des Rentenbeginns all sein Vermögen auf einem Haufen im Wohnzimmer liegen haben wollte. Und auch habe ich niemanden getroffen, der an dem Tag von seinem Recht des vorzeitigen Ablebens Gebrauch machen wollte. Sprich: du brauchst zumindest Teile deines Geldes noch viele Jahrzehnte. Warum das so wichtig ist, zu berücksichtigen, gleich mehr.

Ein guter Berater begleitet dich eben auch bei den emotionalen Herausforderungen, wenn du dies möchtest. Denn im Anschluss wird es ja wieder mathematisch-planerischer. Warum? Weil du ja jetzt weißt, welchen Kapitalbedarf du zukünftig haben wirst, wann du Geld übrig hast und wie viel, wann du Geld brauchst und wie viel. Auf dieser Grundlage kannst du deine Finanzplanung ausrichten – wie eben schon gesagt – bitte immer nach Steuern und unter Berücksichtigung von Inflation etc. Ich erwähne dies, weil dies gern auch von Beratern übersehen wird.

Wenn du deine Finanzplanung stehen hast, kannst du wieder mein „Schubladendenken hilft“-Konzept anwenden. Du sortierst dein bestehendes Vermögen in die Schubladen und siehst so recht einfach, wie viel Vermögen wo liegt und ob das dem Grunde nach für dich Sinn macht. Wenn nicht, was häufig der Fall und völlig normal ist, dann kannst du Anpassungen vornehmen. Und im Laufe der nächsten Jahre wird sich ohnehin immer wieder etwas verändern, sodass du deine Schubladen immer im Blick haben und diese immer wieder anpassen solltest – aus meiner Sicht idealerweise mit einem darauf spezialisierten Berater. So kannst du bspw. auch schon Jahre vorher Überlegungen anstellen, ob du bspw. eine deiner Immobilien verkaufst oder was du mit der Auszahlung einer Lebensversicherung am besten anfängst etc. Denn gerade bei Immobilien machen wir immer wieder die Erfahrung, dass die Kinder, für die die Immobilien gedacht sind, diese teils gar nicht haben wollen. Dies ist dann natürlich kein mathematisches, sondern ein emotionales, innerfamiliäres Thema, doch wenn du weißt, dass das ein Thema sein könnte, kläre es doch so, dass es für dich passt und wenn ein Verkauf anstünde, weißt du selber, dass du einen viel besseren Verkaufspreis erzielen kannst, wenn du das schon Jahre vorher planst und ohne Zeitdruck verkaufen kannst. All dies und viel mehr kann dir die Ruhestandsplanung mit den Schneiderschen Schubladen bringen. Damit dein Vermögen mehr als nur ausreicht und du dich nie wieder fragen musst, wie lange es noch ausreicht.

Zusammenfassung

Ruhestandsplanung ist kein Hexenwerk und dennoch zahlt es sich aus, wenn man einen unabhängigen Experten an seiner Seite hat.

Finanzplanung ist Lebensplanung.

Neben den mathematischen Berechnungen sind auch die emotionalen Auswirkungen, die eigenen Ziele und Wünsche entscheidend.

Je klarer ich für mich weiß, welche Einnahmen und Ausgaben ich haben werde, desto klarer weiß ich, wie viel übrig ist bzw. in welchen Jahren ich Geld aus meinem Vermögen benötige.

Vermögensverzehr ist nicht schlimm.

Die Schneiderschen Schubladen helfen, das eigene Vermögen zu strukturieren und jederzeit richtig angelegt zu haben – einfach, übersichtlich und sicher.