Welcher Fonds bei Inflation? Ein umfassender Leitfaden für deine Geldanlage in Zeiten steigender Preise

Inflation ist ein Phänomen, das die Kaufkraft deines Geldes mindert, und sie hat direkte Auswirkungen auf deine Geldanlage. Gerade in Zeiten steigender Preise fragen sich viele Anleger, welcher Fonds bei Inflation der beste ist. Dieser Beitrag gibt dir einen detaillierten Einblick, welche Fondsarten sich besonders eignen, wie Sachwerte dich langfristig schützen und warum Diversifikation der Schlüssel zum Erfolg ist.


Was ist Inflation, und warum betrifft sie deine Geldanlage?

Inflation beschreibt den Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum. Dies bedeutet, dass du mit der gleichen Menge Geld weniger kaufen kannst als zuvor. Meist wird Inflation anhand eines sogenannten Warenkorbs gemessen, der die Preise typischer Konsumgüter enthält.

Ein Beispiel: Bei einer Inflation von 10 % kostet ein Produkt, das vor einem Jahr 1 Euro gekostet hat, heute 1,10 Euro. Für Anleger bedeutet dies, dass die Rendite ihrer Geldanlage nach Abzug der Inflationsrate (reale Rendite) positiv sein muss, um Vermögen zu sichern oder zu vermehren.


Warum Sachwerte langfristig die beste Wahl sind

Historisch betrachtet haben Sachwerte die Inflation über längere Zeiträume hinweg geschlagen. Doch was genau sind Sachwerte?

Was sind Sachwerte?

Sachwerte sind Anlagen in reale Güter oder Vermögenswerte, die eigenständig Gewinne erzielen können. Dazu gehören:

  • Aktien und Aktienfonds: Beteiligungen an Unternehmen, die durch Preissteigerungen ihre Gewinne anheben können.
  • Immobilien und Immobilienfonds: Profitieren von steigenden Mietpreisen.
  • Andere Unternehmensbeteiligungen: Wie Private-Equity-Investitionen.

💡 Wichtig: Gold und Eigenheime gelten zwar oft als Inflationsschutz, bieten jedoch keine laufenden Einnahmen (z. B. Dividenden oder Zinsen). Sie schützen eher vor einem Wertverlust, generieren aber keine zusätzlichen Gewinne.


Geldwerte: Die Verlierer bei Inflation

Zu den Geldwerten gehören:

  • Tages- und Festgelder
  • Kontoguthaben
  • Sparbücher
  • Anleihen (auch inflationsgeschützte Anleihen)

Inflation ist für Geldwerte „Gift“. Selbst bei steigenden Zinsen übersteigen diese meist nicht die Inflationsrate. Dies führt zu einer negativen realen Verzinsung, was bedeutet, dass dein Geld an Kaufkraft verliert.


Welche Fonds sind bei Inflation sinnvoll?

Nicht jeder Fonds eignet sich gleich gut, um die Inflation zu überstehen. Hier sind die gängigsten Fondsarten und ihre Stärken sowie Schwächen:

1. Aktienfonds und ETFs

Aktienfonds und ETFs, die in globale Unternehmen investieren, sind langfristig die beste Wahl. Unternehmen können in der Regel Preissteigerungen an ihre Kunden weitergeben, was ihre Gewinne und damit auch die Dividenden und den Wert ihrer Aktien steigert.

Vorteile:

  • Langfristig hohe Renditen
  • Inflationsschutz durch steigende Unternehmensgewinne
  • Breite Diversifikation möglich (z. B. nach Regionen oder Branchen)

Nachteil:

  • Kurzfristige Schwankungen an den Märkten möglich

💡 Tipp: ETFs, die einen breiten Index wie den MSCI World oder den S&P 500 abbilden, bieten eine kostengünstige Möglichkeit, in Aktien zu investieren.


2. Immobilienfonds

Immobilienfonds investieren in vermietete Immobilien und profitieren von steigenden Mieten. Diese Fonds sind besonders stabil und bieten langfristige Sicherheit.

Vorteile:

  • Regelmäßige Einnahmen aus Mieten
  • Schutz vor Inflation durch steigende Immobilienwerte

Nachteil:

  • Liquidität kann eingeschränkt sein (vor allem bei geschlossenen Fonds)

3. Mischfonds

Mischfonds kombinieren Sachwerte und Geldwerte, um ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Profil zu schaffen. Allerdings eignen sie sich nur bedingt für Inflationsschutz, da sie auch in Geldwerte investieren, die von der Inflation negativ betroffen sind.


Warum Diversifikation der Schlüssel ist

Inflation ist nur ein Risiko von vielen. Andere Risiken wie Marktvolatilität, Währungsrisiken oder wirtschaftliche Unsicherheiten sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Durch Diversifikation – also die Verteilung deiner Investments auf verschiedene Fonds, Länder, Branchen und Anlageklassen – kannst du deine Risiken minimieren.

💡 Strategie-Tipp: Investiere nicht in einen einzigen Fonds. Setze auf eine Kombination aus Aktienfonds, Immobilienfonds und anderen Sachwerten.


Was du zusätzlich beachten solltest

Inflation betrifft nicht nur deine Fonds oder Geldanlagen, sondern auch andere Bereiche deiner Finanzen:

  1. Schulden: Inflation reduziert real den Wert deiner Schulden. Das kann positiv sein, wenn du z. B. einen Immobilienkredit hast.
  2. Versicherungen: Achte darauf, dass deine Versicherungssummen regelmäßig an die Inflation angepasst werden.
  3. Altersvorsorge: Plane langfristig und rechne die Inflation in deine Rentenvorsorge ein, um deinen Lebensstandard zu sichern.

Fazit: Deine Strategie für den Inflationsschutz

  • Setze auf Sachwerte, insbesondere Aktien- und Immobilienfonds, da sie langfristig reale Gewinne bieten.
  • Vermeide Geldwerte, die durch Inflation real an Wert verlieren.
  • Diversifiziere dein Portfolio, um Risiken zu minimieren und stabil durch unsichere Zeiten zu kommen.
  • Langfristig denken: Vermögensaufbau ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Mit der richtigen Mischung aus Sachwerten, Geduld und einer durchdachten Strategie kannst du nicht nur die Inflation ausgleichen, sondern auch langfristig Vermögen aufbauen.