Nachhaltige Geldanlage Teil 5: Kann ich auch als Kleinanleger in Wind- und Solarparks investieren? Und macht das Sinn?

Im fünften Teil unserer Serie zur nachhaltigen Geldanlage werfen wir einen Blick darauf, ob und wie Kleinanleger in Wind- und Solarparks investieren können. Erfahre, welche Möglichkeiten es gibt, wie du dabei Fehler vermeidest und welche Risiken du unbedingt im Blick haben solltest.


Warum eine nachhaltige Geldanlage in Wind- und Solarparks attraktiv ist

Steigende Energiepreise und das wachsende Bewusstsein für die Energiewende machen Investitionen in Windanlagen und Solarparks zunehmend beliebt. Denn hier lassen sich finanzielle Renditen mit einem positiven ökologischen Beitrag kombinieren. Doch Vorsicht: Nicht jede grüne Investition ist risikofrei, und es gibt zahlreiche Punkte, die du vorab prüfen solltest.


Vier Möglichkeiten für eine nachhaltige Geldanlage

1. Eigene Photovoltaikanlage installieren

Eine naheliegende Option ist, selbst eine Photovoltaikanlage zu installieren. Egal ob auf dem Hausdach, Garagendach oder sogar einem Balkonmodul – du kannst den erzeugten Strom selbst nutzen oder ins öffentliche Netz einspeisen.
Wichtig:

  • Kläre rechtzeitig Genehmigungen, z. B. vom Vermieter, der Eigentümergemeinschaft oder dem Netzbetreiber.
  • Denk an die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur und beim Finanzamt.

Für tiefere Einblicke in diesen Bereich empfehle ich den Podcast meines Kollegen Torsten Morawietz, der spannende Einblicke aus der Praxis bietet.


2. Beteiligung an Bürgergesellschaften

Einige Kommunen und Organisationen ermöglichen Bürgern, sich direkt an lokalen Projekten wie Windkraftanlagen oder Solarparks zu beteiligen. Hier kannst du Teil einer Bürgergesellschaft werden und von den Erträgen der Anlage profitieren.

Achtung:

  • Prüfe die Rechtsform genau. Eine Beteiligung über eine BGB-Gesellschaft (GbR) kann dazu führen, dass du mit deinem gesamten Privatvermögen haftest – nicht nur für deinen eigenen Anteil, sondern für mögliche Verluste der gesamten Gesellschaft.
  • Lass dich von einem spezialisierten Anwalt beraten, bevor du dich engagierst.

3. Dachflächen von Dritten nutzen

Eine weitere Möglichkeit: Miete Dachflächen, z. B. von Landwirten, und installiere dort deine Photovoltaikanlagen. Dies kann eine lukrative Geldanlage sein, da du den erzeugten Strom ins Netz einspeist.

Warum sollte ein Landwirt zustimmen?

  • Du zahlst Pacht für die Dachfläche.
  • Oftmals sanierst du das Dach, bevor die PV-Anlage installiert wird – eine Win-Win-Situation.

Beachte:

  • Diese Variante erfordert größere Investitionen.
  • Du betreibst ein Unternehmen, das laufenden Aufwand mit sich bringt.

4. Investition in bestehende oder neue Solar- und Windparks

Die bequemste Option ist die direkte Investition in Solarparks oder Windanlagen. Hierbei beteiligst du dich gemeinsam mit anderen Anlegern an einer oder mehreren Anlagen.

Vorteile:

  • Du musst dich nicht um Betrieb oder Wartung kümmern.
  • Durch die Streuung über mehrere Anlagen an verschiedenen Standorten wird das Risiko reduziert.

Mit Einmalbeträgen ab etwa 5.000 bis 10.000 Euro kannst du bereits einsteigen. Laufzeiten betragen in der Regel 6 bis 15 Jahre – kürzer als bei einer eigenen PV-Anlage. Doch auch hier gibt es Risiken, weshalb eine fundierte Beratung wichtig ist.


Worauf du bei nachhaltigen Geldanlagen achten solltest

Bevor du investierst, gilt es einige grundlegende Dinge zu beachten:

  • Gründliche Prüfung: Achte darauf, ob ein Projekt wirklich nachhaltig ist oder nur „grün angestrichen“ wurde.
  • Funktionsweise und Risiken: Beschäftige dich intensiv mit der Anlageform, den Chancen und potenziellen Gefahren.
  • Professionelle Beratung: Ziehe Experten hinzu, die dich bei der Entscheidung unterstützen können.

Eine nachhaltige Geldanlage sollte immer zu deinen individuellen Zielen und deinem Risikoprofil passen. Es geht nicht um die „perfekte“ Anlage, sondern um die, die zu dir passt.


Fazit

Die Investition in Windanlagen und Solarparks bietet eine spannende Möglichkeit, Renditen zu erzielen und gleichzeitig die Umwelt zu fördern. Doch wie bei jeder Geldanlage gilt: Eine gründliche Vorbereitung und professionelle Beratung sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und deine Ziele zu erreichen.