ETFs gelten als günstige, einfache und transparente Geldanlage. Doch ist das wirklich so? In den letzten Jahren hat sich der Markt stark weiterentwickelt – nicht immer zum Vorteil der Anleger. Welche Risiken du kennen solltest und worauf du achten musst, erfährst du hier.
Was macht ETFs so attraktiv?
In ihrer ursprünglichen Form waren ETFs eine günstige Alternative zu aktiv gemanagten Investmentfonds. Sie boten Transparenz und eine einfache Möglichkeit, in den Markt zu investieren. Viele Anleger nutzen ETFs heute für ihre langfristige Vermögensplanung – oft über Sparpläne.
Doch es gibt einige Risiken, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
Diese ETF-Risiken solltest du kennen
1. Physisch oder synthetisch replizierende ETFs?
Eines der meistunterschätzten Risiken ist die Art der Nachbildung eines ETFs:
- Physisch replizierende ETFs kaufen tatsächlich die Aktien oder Anleihen des jeweiligen Index.
- Synthetische oder swap-basierte ETFs hingegen setzen auf Derivate, um die Wertentwicklung des Index abzubilden.
💡 Achte darauf: Ist das Bonitätsrisiko fair eingepreist? Falls nicht, kann es sinnvoll sein, einen anderen ETF zu wählen. In manchen Märkten sind synthetische ETFs jedoch alternativlos.
2. Welcher Index steckt hinter deinem ETF?
Nicht jeder Index ist gleich aufgebaut. Ein Beispiel:
- Der DAX ist ein Performance-Index, das heißt, Dividenden werden automatisch reinvestiert.
- Der Dow Jones hingegen ist ein Preis- oder Kursindex, der Dividenden nicht mit einrechnet.
🚨 Achtung: Wer nur auf die reine Kursentwicklung schaut, ohne Dividenden zu berücksichtigen, vergleicht oft Äpfel mit Birnen.
3. Nachhaltige ETFs – wirklich grün?
Immer mehr Anleger möchten nachhaltig investieren. Doch nicht jeder ETF, der mit ESG (Environmental, Social, Governance) wirbt, ist tatsächlich nachhaltig.
- Hellgrüne ETFs: Berücksichtigen nur Mindeststandards.
- Dunkelgrüne Fonds: Sind streng nachhaltig – aber als ETFs kaum zu finden.
👉 Fazit: Wer echte Nachhaltigkeit möchte, sollte sich über aktive Fonds informieren.
4. Genügt ein ETF auf den MSCI World?
Viele Anleger setzen auf einen ETF-Sparplan mit dem MSCI World. Doch Vorsicht:
- Einige Varianten enthalten nur die größten Unternehmen.
- Andere ETFs schließen Schwellenländer mit ein.
- Manche bieten eine Währungsabsicherung – andere nicht.
📌 Überlege genau: Welche Variante passt zu deinem Anlageziel?
5. ETFs in einer fondsgebundenen Rentenversicherung?
Einige Anbieter werben mit fondsgebundenen Rentenversicherungen, in denen ETFs flexibel getauscht werden können. Doch hohe Startkosten können die Vorteile zunichtemachen.
✔ Manchmal sinnvoll, aber nicht immer. Lasse dich dazu gut beraten!
Fazit: ETFs sind nicht immer die beste Lösung
Ein ETF-Sparplan kann eine sinnvolle Strategie sein – aber nicht für jeden Anleger. Es kommt darauf an, welche Ziele du verfolgst und welche Risiken du bereit bist einzugehen.
🔎 Brauche ich eine individuelle Beratung? Falls du unsicher bist, ob ETFs oder andere Investmentlösungen besser für dich geeignet sind, sprich mit einem erfahrenen Finanzberater.
Bleibe neugierig, entspannt und werde finanzschlau!