Teil 4 unserer Mini-Serie zur nachhaltigen Geldanlage
Du möchtest nachhaltig investieren und suchst nach dem besten nachhaltigen Investmentfonds? Dann bist du hier genau richtig! In dieser Folge erfährst du, worauf du achten solltest, was die wichtigsten Kriterien sind und warum die Wahl des richtigen Fonds so entscheidend ist.
Nachhaltige Fonds – Warum nicht alles grün ist, was grün scheint
Bevor wir uns dem besten Fonds widmen, ein wichtiger Punkt: Die Einstufung als Artikel 8 oder 9 Fonds ist kein Gütesiegel. Sie zeigt lediglich, welche Auswahlkriterien im Hinblick auf Nachhaltigkeit mindestens erfüllt sind.
➡️ Ein schlechter Fondsmanager bleibt auch bei nachhaltigen Fonds ein schlechter Fondsmanager!
Das bedeutet, dass du – gerade bei aktiv gemanagten Fonds – doppelt hinschauen solltest. Neben den Kriterien der Nachhaltigkeit spielen hier auch Kosten und die langfristige Strategie eine entscheidende Rolle.
Warum Kosten allein kein Entscheidungskriterium sein sollten
ETFs sind oft günstiger, doch „günstig“ ist nicht immer besser. Qualität hat ihren Preis, und bei aktiv gemanagten Fonds gibt es durchaus Anbieter, deren höhere Gebühren gerechtfertigt sind – besonders bei nachhaltig ausgerichteten Fonds.
Ein Fonds ist sein Geld wert, wenn:
- er langfristig breit streut (weltweit und über verschiedene Branchen hinweg).
- er schon mindestens drei Jahre existiert.
- er eine gewisse Mindestgröße (z. B. 50 Millionen Euro Anlagevolumen) hat, um Fixkosten effizient zu verteilen.
Nachhaltigkeit ist individuell – Deine Ziele zählen!
Bevor du dich für einen Fonds entscheidest, solltest du dir klar werden, was dir bei Nachhaltigkeit besonders wichtig ist. Zum Beispiel:
- Treibhausgasemissionen reduzieren
- Wasserverbrauch minimieren
- Biodiversität erhalten
- Abfälle vermeiden
- Soziales und Arbeitnehmerbelange verbessern
Es ist verständlich, wenn du sagst: „Natürlich alles!“ Doch gerade hier zeigt sich, wie unterschiedlich Fonds ausgerichtet sind. Viele Siegel und Bewertungen legen den Fokus nur auf einzelne Aspekte. Manche sind sogar durch wirtschaftliche Interessen beeinflusst – darauf solltest du achten.
Der große Fehler: Rückspiegel statt Weitblick
Ein häufig gemachter Fehler ist, Fonds nach ihrer vergangenen Rendite auszuwählen. Doch diese sagt wenig über die zukünftige Entwicklung aus. Sich nur auf vergangene Erfolge zu verlassen, ist wie beim Autofahren ständig in den Rückspiegel zu schauen, während du vorwärtsfährst – das geht selten gut.
Deshalb:
- Sortiere Fonds niemals ausschließlich nach ihrer historischen Performance.
- Achte auf fundierte, langfristige Kriterien wie Diversifikation und die Nachhaltigkeitsstrategie.
Aktive Fonds bieten Chancen bei der nachhaltigen Geldanlage
Besonders im Bereich der Artikel 9 Fonds findest du aktuell etwa zehnmal so viele aktiv gemanagte Fonds wie entsprechende ETFs. Das bedeutet:
- Größere Auswahl: Du hast mehr Möglichkeiten, einen Fonds zu finden, der genau zu deinen Zielen passt.
- Weniger Klumpenrisiken: Aktiv gemanagte Fonds sind oft breiter gestreut.
Dennoch erfordert die Auswahl eines guten Fonds Expertise. Du möchtest sicherstellen, dass der Fonds tatsächlich zu deinen persönlichen Nachhaltigkeitszielen passt.
Warum professionelle Beratung wichtig ist
Die richtige Auswahl, regelmäßige Aktualisierung und Überprüfung eines Fonds-Portfolios kann zeitaufwändig sein. Wenn du dich nicht selbst um alle Details kümmern möchtest, solltest du die Unterstützung eines erfahrenen und idealerweise unabhängigen Beraters in Anspruch nehmen.
➡️ Tipp: Ein unabhängiger Experte – wie der „Geldkümmerer“ – hilft dir nicht nur bei der Auswahl, sondern steht dir langfristig als Diskussionspartner und Lotse zur Seite.
Exkurs: Was ChatGPT zu nachhaltigen Fonds sagt
Ich habe ChatGPT gefragt: „Was ist der beste nachhaltige Investmentfonds?“ Die Antwort war gut formuliert, aber teilweise problematisch:
Die KI schlägt vor, Fonds nach sozialen und ethischen Standards auszuwählen, dabei aber auch die vergangene Performance zu prüfen. Doch du weißt jetzt: Vergangene Renditen sollten nicht der Hauptfokus sein.
Noch kann uns künstliche Intelligenz also nicht die Arbeit abnehmen, die beste Geldanlage für unsere individuellen Bedürfnisse zu finden. Das bleibt deine Entscheidung – idealerweise unterstützt durch einen guten Berater.
Fazit: Nachhaltige Geldanlage erfordert Weitblick
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Nachhaltige Geldanlage ist nicht gleich nachhaltige Geldanlage – es kommt auf die Details an.
- ESG-Kriterien und die EU-Taxonomie sind erste Hilfen, können aber auch in die Irre führen.
- Die Einstufung in Artikel 8 oder 9 Fonds bietet Orientierung, ist aber kein Garant für Qualität.
- Deine persönlichen Ziele sind entscheidender als die Frage nach „dem besten Fonds“.
- Unabhängige Beratung ist oft der Schlüssel, um den richtigen Fonds zu finden und langfristig zu betreuen.
Was erwartet dich in den nächsten Folgen?
Freue dich auf spannende Themen wie:
- Wie du als Kleinanleger in Wind- und Solarparks investieren kannst.
- Was Impact Fonds wirklich bewirken.
- Kostet nachhaltiges Investieren Rendite – oder nicht?
- Interviews mit Experten zu nachhaltigen Versicherungen und grünen RoboAdvisors.
Bleib dran und lass uns gemeinsam den Weg zu deiner nachhaltigen Geldanlage gestalten!