Viele verwechseln die Begriffe Zinsbindung und Laufzeit eines Darlehens – doch die Unterscheidung ist essenziell, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden. Erfahre in diesem Beitrag, worauf du achten musst!
Was bedeutet die Laufzeit eines Darlehens?
Die Laufzeit eines Darlehens bezeichnet den Zeitraum, bis du dein Darlehen vollständig zurückgezahlt hast.
Allerdings gibt es in den Finanzierungsangeboten der Banken oft eine kalkulatorische Laufzeit – diese basiert auf bestimmten Annahmen, die nicht zwingend deiner Realität entsprechen:
- Es wird angenommen, dass keine Sondertilgungen erfolgen.
- Die Bank kalkuliert die zukünftigen Zinssätze mit dem aktuellen Zinssatz.
💡 Beispiel:
Du hast vor einem Jahr ein Darlehen mit einem Zinssatz von 1 % abgeschlossen. Die Bank unterstellt nun, dass du in 10 Jahren ebenfalls 1 % zahlen wirst – doch Zinssätze schwanken, und das kann zu einer höheren monatlichen Belastung führen.
👉 Wenn du sicherstellen willst, dass dein Darlehen bis zur Rente abbezahlt ist, solltest du entweder regelmäßig deine Finanzierung überprüfen oder ein Volltilgerdarlehen in Betracht ziehen.
Die Zinsbindung: Dein Schutz vor steigenden Zinsen
Die Zinsbindung legt fest, wie lange dein aktueller Zinssatz unverändert bleibt. Während dieser Zeit hast du Zinssicherheit, aber danach benötigst du eine Anschlussfinanzierung – und dann gelten die Zinssätze, die zu diesem Zeitpunkt am Markt sind.
💡 Beispiel:
Du hast eine Zinsbindung von 10 Jahren, aber deine kalkulatorische Laufzeit beträgt 35 Jahre. Das bedeutet:
- Nach 10 Jahren benötigst du eine Anschlussfinanzierung für die verbleibende Restschuld.
- Du kannst die Bank frei wählen und musst nicht bei derselben Bank bleiben.
- Es gibt keine Garantie, dass deine bisherige Bank dir ein neues Darlehen gewährt – insbesondere nicht, wenn sich deine finanzielle Situation verschlechtert hat.
👉 Wichtig: Je länger die Zinsbindung, desto länger deine Zinssicherheit. Allerdings sind längere Zinsbindungen oft mit höheren Zinsen verbunden – derzeit ist das jedoch nicht immer der Fall.
Wann lohnt sich eine lange Zinsbindung?
Grundsätzlich gilt:
✅ Längere Zinsbindung = Mehr Sicherheit, da deine Finanzierung kalkulierbar bleibt.
✅ Kürzere Zinsbindung = Günstigere Zinsen, aber Risiko einer Zinserhöhung bei der Anschlussfinanzierung.
💡 Aktueller Trend: In einigen Fällen sind 25 Jahre Zinsbindung günstiger als 15 Jahre. Hier lohnt sich eine genaue Berechnung mit einem erfahrenen Finanzierungsberater.
Sonderkündigungsrecht nach 10 Jahren
Wusstest du, dass du nach 10 Jahren ein Sonderkündigungsrecht hast?
🔹 10 Jahre nach Vollauszahlung deines Darlehens kannst du mit 6 Monaten Frist dein Darlehen kostenlos kündigen.
🔹 Das bedeutet: Eine lange Zinsbindung bindet nur die Bank – dich aber nicht!
Fazit: Zinsbindung ≠ Laufzeit!
🔹 Die Laufzeit deines Darlehens gibt an, wann es vollständig zurückgezahlt ist – sie kann sich aber durch Sondertilgungen oder Anschlussfinanzierungen verändern.
🔹 Die Zinsbindung bestimmt, wie lange dein Zinssatz fest bleibt – danach brauchst du eine neue Finanzierung.
💡 Tipp: Sprich mit einem unabhängigen Finanzierungsberater, der dich langfristig begleitet und sicherstellt, dass deine Finanzierung zu deinen Lebensplänen passt!