Welche Zinsbindung ist die beste? 10, 15, 20, 30 oder sogar 40 Jahre?

In der letzten Podcastfolge haben wir die Unterschiede zwischen Zinsbindung und Laufzeit einer Immobilienfinanzierung besprochen. Heute gehen wir einen Schritt weiter und beantworten die Frage: Welche Zinsbindung ist die beste für meine Baufinanzierung?


Warum ist die Wahl der Zinsbindung so wichtig?

Viele Banken bieten vor allem 10 oder 15 Jahre Zinsbindung an – nicht unbedingt, weil das die beste Wahl für dich ist, sondern weil sie oft keine längeren Zinsbindungen anbieten. Doch tatsächlich sind Zinsbindungen von bis zu 40 Jahren möglich!

Aber welche ist nun die richtige für dich? Das hängt von drei entscheidenden Faktoren ab:

Dein persönliches Sicherheitsbedürfnis
Je wichtiger dir Zinssicherheit und eine langfristig bezahlbare Rate sind, desto länger sollte deine Zinsbindung sein.

Zinsprognosen für die Zukunft
Wenn du glaubst, dass die Zinsen nach Ende deiner Zinsbindung steigen, macht eine längere Bindung Sinn. Niemand kann allerdings die zukünftige Zinsentwicklung exakt vorhersagen.

Die aktuelle Zinsstrukturkurve
Die Zinsstrukturkurve zeigt, wie sich Zinssätze mit längeren Laufzeiten verändern. In manchen Marktphasen sind lange Zinsbindungen kaum teurer als kurze – genau wie derzeit.


Aktuelle Marktsituation: Wann lohnt sich eine lange Zinsbindung?

Momentan haben wir eine flache Zinsstrukturkurve. Das bedeutet: Egal, ob du dich für 10, 20 oder 30 Jahre entscheidest – die Zinssätze sind fast gleich.

Was heißt das für dich?
👉 Eine lange Zinsbindung sichert dir die günstigen Zinsen langfristig, ohne dass du dafür deutlich mehr bezahlst!


Lange Zinsbindung und trotzdem flexibel bleiben?

Ein häufiges Gegenargument: „Aber was ist, wenn ich das Darlehen vorzeitig zurückzahlen will?“

Dafür gibt es zwei clevere Lösungen:

1️⃣ Sondertilgungen vereinbaren

Viele Banken erlauben dir jährliche Sondertilgungen (z. B. 5 % oder 10 % der ursprünglichen Darlehenssumme). So kannst du flexibel tilgen, wenn du z. B. eine Bonuszahlung oder eine Erbschaft erhältst.

2️⃣ Sonderkündigungsrecht nach § 489 BGB nutzen

Nach 10 Jahren kannst du dein Darlehen jederzeit ohne Vorfälligkeitsentschädigung kündigen – unabhängig von der ursprünglich vereinbarten Zinsbindung.

💡 Beispiel:
Du hast eine 30-jährige Zinsbindung, aber nach 12 oder 15 Jahren sind die Zinsen plötzlich gesunken? Kein Problem! Du kannst dein Darlehen dank § 489 BGB kündigen und zu besseren Konditionen umschulden.


Empfehlung: Volltilgerdarlehen für maximale Zinssicherheit

Eine clevere Möglichkeit für eine sichere Baufinanzierung ist ein Volltilgerdarlehen.

💡 Was bedeutet das?
👉 Die Zinsbindung ist gleichzeitig die Laufzeit. Beispiel:

  • Ein 30-jähriges Volltilgerdarlehen bedeutet, dass du nach 30 Jahren schuldenfrei bist.
  • Die Zinsen sind über die gesamte Laufzeit fix – perfekte Planungssicherheit!

Zusätzlich kannst du das Sonderkündigungsrecht nach 10 Jahren nutzen, falls die Zinsen doch sinken.


Zusammenfassung: Welche Zinsbindung ist die beste?

📌 10 oder 15 Jahre: Wenn du auf Flexibilität setzt und mit sinkenden Zinsen rechnest.
📌 20–30 Jahre: Wenn du Zinssicherheit willst und die günstigen aktuellen Zinsen langfristig sichern möchtest.
📌 40 Jahre: Eher selten sinnvoll, da die Zinsen meist deutlich höher sind.

Meine Empfehlung:

In der aktuellen Marktsituation lohnt sich eine möglichst lange Zinsbindung (20–30 Jahre), da du dir langfristig günstige Konditionen sichern kannst – ohne nennenswerte Mehrkosten!

Möchtest du mehr erfahren oder eine individuelle Beratung? Dann melde dich bei uns – wir vergleichen über 500 Banken und finden die perfekte Lösung für dich!


🔹 Noch Fragen?

Lass uns gerne einen Kommentar da oder höre in die aktuelle Podcastfolge rein.

Bleib neugierig, werde finanzschlau und sichere dir die beste Zinsbindung für deine Baufinanzierung! 🚀