Angst vor der Anschlussfinanzierung? So meisterst du deine Anschlussfinanzierung erfolgreich!

Hast du zwischen 2013 und 2018 eine Immobilie gekauft oder damals deine letzte Anschlussfinanzierung abgeschlossen? Läuft die Zinsbindung deiner Finanzierung in den nächsten Jahren aus, sei es in diesem Jahr oder spätestens bis 2028? Oder hast du vielleicht einen Bausparvertrag, der nicht rechtzeitig zuteilungsreif wird? Wenn du eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, bist du hier genau richtig.

In den letzten Monaten haben zahlreiche Medien berichtet, dass immer mehr Menschen Angst vor ihrer Anschlussfinanzierung haben. Es ist von Notverkäufen die Rede, weil viele ihre neuen Darlehen angeblich nicht mehr stemmen können. Doch wie schlimm ist die Lage wirklich? Und wie kannst du deine Anschlussfinanzierung souverän bewältigen?

Die gute Nachricht vorweg: Es gibt keinen Grund zur Panik. Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Strategien kannst du deine Anschlussfinanzierung erfolgreich meistern – auch bei den aktuell höheren Zinssätzen. Dieser Artikel zeigt dir, wie du vorgehst und welche Optionen du hast.


1. Was ist eine Anschlussfinanzierung überhaupt?

Die Anschlussfinanzierung kommt ins Spiel, wenn die Zinsbindung deines aktuellen Darlehens ausläuft. Du hast dann die Möglichkeit, den noch offenen Betrag entweder direkt zurückzuzahlen oder eine neue Finanzierung abzuschließen – entweder bei deiner bisherigen Bank oder bei einem neuen Anbieter.

Diese Phase der Finanzierung bietet dir Flexibilität, aber sie bringt auch Herausforderungen mit sich:

  • Wie sicherst du dir die besten Zinsen?
  • Welche Bank bietet dir die besten Konditionen?
  • Welche Laufzeit und Tilgung passen zu deinen aktuellen Lebensumständen?

2. Deine Optionen bei der Anschlussfinanzierung

Sobald die Zinsbindung deines aktuellen Darlehens endet, hast du mehrere Möglichkeiten:

Komplette Rückzahlung des Darlehens

Wenn du ausreichend Ersparnisse hast, kannst du den Restbetrag deines Darlehens vollständig zurückzahlen – ohne zusätzliche Kosten wie Vorfälligkeitsentschädigungen. Dies ist jedoch für die meisten nicht realistisch, und selbst wenn, ist es nicht immer die beste Wahl.

Teilweise Rückzahlung und neues Darlehen

Du kannst auch einen Teilbetrag des Darlehens zurückzahlen und für den restlichen Betrag eine neue Finanzierung abschließen. Dabei kannst du die Zinsbindung, Laufzeit und Sondertilgungsmöglichkeiten individuell anpassen.

Komplette Anschlussfinanzierung bei deiner bisherigen oder einer neuen Bank

Der Klassiker: Du schließt für den gesamten Restbetrag ein neues Darlehen ab. Dabei bist du nicht an deine aktuelle Bank gebunden. Es lohnt sich, Angebote von anderen Banken einzuholen, da dies oft zu deutlich besseren Konditionen führt.


3. Warum ein Vergleich der Banken so wichtig ist

Viele Menschen bleiben bei ihrer bisherigen Bank – meist aus Bequemlichkeit. Schließlich hat die Bank bereits alle Unterlagen und es entfällt die Eintragung einer neuen Grundschuld. Doch diese Bequemlichkeit kann teuer werden, besonders in Zeiten steigender Zinsen.

Die Macht des Vergleichs

Ein Vergleich von Angeboten verschiedener Banken zeigt dir nicht nur, wo die besten Konditionen warten. Es signalisiert auch deiner aktuellen Bank, dass du Alternativen prüfst. Häufig führt allein dieser Schritt zu besseren Konditionen.

Tipp: Vergleiche nicht nur die Zinssätze, sondern auch andere wichtige Faktoren wie Sondertilgungsmöglichkeiten, die Höhe der Tilgung und die Flexibilität der Laufzeit.


4. Steigende Zinsen – was bedeutet das für dich?

Die Zinssätze sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Während sie vor rund 1,5 Jahren noch bei historisch niedrigen Werten lagen, sind sie inzwischen etwa drei- bis viermal so hoch. Was bedeutet das für deine Anschlussfinanzierung?

Mögliche Konsequenzen

  • Höhere monatliche Raten: Bei einem ähnlichen Darlehensbetrag kann die Rate jetzt doppelt bis dreimal so hoch sein wie vor einigen Jahren.
  • Veränderte Kreditbedingungen: Banken erwarten oft eine höhere Tilgung und prüfen die Kreditwürdigkeit strenger.

Warum du trotzdem optimistisch bleiben kannst

Trotz der gestiegenen Zinsen gibt es gute Gründe, warum deine Anschlussfinanzierung weiterhin realistisch ist:

  • Dein Einkommen ist möglicherweise gestiegen, was die höheren Raten ausgleichen kann.
  • Der Wert deiner Immobilie ist wahrscheinlich gestiegen, was deine Verhandlungsposition verbessert.
  • Auch bei strengeren Prüfungen lassen sich Lösungen finden, beispielsweise durch angepasste Tilgungsraten oder eine längere Laufzeit.

Tipp: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind eine frühzeitige Planung und ein Vergleich der Konditionen verschiedener Banken.


5. Forward-Darlehen: Schon heute die Anschlussfinanzierung sichern

Wusstest du, dass du bereits bis zu fünf Jahre vor Ablauf deiner Zinsbindung eine Anschlussfinanzierung festlegen kannst? Dieses sogenannte Forward-Darlehen bietet dir Planungssicherheit und schützt dich vor weiteren Zinssteigerungen.

Die Vorteile eines Forward-Darlehens:

  • Du sicherst dir den aktuellen Zinssatz für die Zukunft.
  • Du gewinnst Planungssicherheit für die kommenden Jahre.

Die Nachteile:

  • Wenn die Zinsen in der Zwischenzeit sinken, kannst du davon nicht mehr profitieren.

Ein Forward-Darlehen kann besonders sinnvoll sein, wenn du ein starkes Sicherheitsbedürfnis hast oder steigende Zinsen erwartest.


6. Zwei häufige Haken bei der Anschlussfinanzierung

Bei der Anschlussfinanzierung gibt es zwei Punkte, die dir Schwierigkeiten bereiten könnten:

  1. Niedrige Tilgungsraten: Wenn du damals mit einer sehr niedrigen Tilgung (z. B. 1%) begonnen hast, könnte es heute schwieriger sein, eine Bank zu finden, die diese Bedingungen akzeptiert.
  2. Rentenalter: Banken berücksichtigen, wie viele Jahre du bis zur Rente noch arbeiten wirst. Je kürzer dieser Zeitraum, desto schneller möchten sie ihr Geld zurückhaben.

Doch keine Sorge: Diese Hürden lassen sich meist mit der richtigen Beratung überwinden.


7. Der Mythos der „kalkulatorischen Laufzeit“

Manche Kunden glauben, dass ihre Bank verpflichtet ist, eine Anschlussfinanzierung anzubieten, weil im Vertrag von einer „kalkulatorischen Laufzeit“ die Rede ist. Doch das ist ein Missverständnis.

Fakt: Weder du noch die Bank sind aneinander gebunden. Deine Bank kann deine Anschlussfinanzierung neu prüfen und theoretisch auch ablehnen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig alternative Angebote einzuholen und vorbereitet zu sein.


8. Fazit: Wie du deine Anschlussfinanzierung souverän meisterst

Zusammenfassend hier die wichtigsten Schritte, um deine Anschlussfinanzierung erfolgreich anzugehen:

  • Plane frühzeitig: Beginne spätestens fünf Jahre vor Ablauf der Zinsbindung mit der Vorbereitung.
  • Vergleiche Angebote: Hole Angebote von mehreren Banken ein, um die besten Konditionen zu finden.
  • Sei flexibel: Überlege, ob ein Forward-Darlehen oder andere Lösungen für dich sinnvoll sind.
  • Nutze Unterstützung: Lass dir von einem Experten helfen, der den Markt kennt und dir bei der Entscheidung zur Seite steht.

Noch Fragen oder Sorgen?

Wenn du dir unsicher bist, wie du am besten vorgehen sollst, zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. Eine gute Beratung kann dir viel Zeit, Geld und Nerven sparen – und dafür sorgen, dass du dich auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren kannst.

Und wenn dir das Thema genauso viel Spaß macht wie uns, schau doch mal auf unserer Karriereseite vorbei – wir suchen immer Verstärkung! 😊